Gesprächspartner für Behörden

Schnell und effizient Informationen mit Behörden austauschen. Eine beträchtliche Anzahl an Diensten innerhalb des Port Community Systems (PCS) ist genau darauf ausgerichtet. Informationen, die im PCS anschließend wieder für die nächsten Glieder in der Kette verwendet werden. Die Unternehmen halten das vielleicht für selbstverständlich. Doch das ist nicht so. Gesetze und Vorschriften ändern sich fortwährend, die Politik ist ständig in Entwicklung. Lange bevor Änderungen konkret werden, redet Portbase in Brüssel und Den Haag darüber mit. So passt die Umsetzung immer so gut wie möglich zur alltäglichen Praxis der Hafencommunity.

„Aufgrund des Bestrebens von Portbase, die Logistikketten über die niederländischen Häfen durch einen One-Stop-Shop so attraktiv wie möglich zu gestalten, sind wir ständig im Gespräch mit verschiedenen Behörden“, erzählt Mees van der Wiel, Business Consultant in der Abteilung Strategie & Innovation. Dabei handelt es sich um wichtige Arbeiten hinter den Kulissen, die für die PCS-Teilnehmer kaum oder gar nicht sichtbar sind. „Wir beobachten ständig mit einem vorausschauenden Blick die Auswirkungen von geplanten Gesetzen und Vorschriften auf die maritime Logistik. Dies ist die Grundlage, um unsere Dienstleistung up-to-date zu halten bzw. zu verbessern. Je früher wir in einen Gesetzgebungsprozess einbezogen werden, umso besser können wir unser Fachwissen einbringen. Gerade im Vorfeld der Entstehung von neuen Gesetzen und Vorschriften kann man noch dafür sorgen, dass die Hafencommunity ausreichend berücksichtigt wird. Deshalb möchten wir immer so früh wie möglich beteiligt werden.“

Wir sind ständig im Gespräch mit verschiedenen Behörden

Sehr gute Zusammenarbeit mit IenW

Wichtige Gesprächspartner für Portbase sind das Ministerium für Infrastruktur und Wasserbau (IenW), die niederländische Zollbehörde und die Europäische Kommission. Ein wesentliches, aktuelles Thema in den Gesprächen mit IenW ist die Digitale Transportstrategie Güterverkehr. Das Ministerium treibt damit eine vollständig digitalisierte Transportkette voran, in der Behörden und Unternehmen auf offene, vertrauliche und neutrale Weise Daten teilen. Darunter fallen drei große konkrete Projekte: Die Einführung des European Maritime Single Window (EMSWe) in den Niederlanden, die Verordnung electronic Freight Transport Information (eFTI) und die Entwicklung der Basis-Data-Infrastruktur. „Diese Projekte tragen zu unserem Ziel bei, einen schnellen, sicheren und nachhaltigen multimodalen Güterverkehr zu realisieren“, sagt Adriaan Zeilemaker, stellvertretender Direktor für maritime Angelegenheiten bei IenW. „Durch den starken Fokus auf Digitalisierung stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit des Logistiksektors. Das ist sehr wichtig, denn Logistik ist der Lebensnerv der niederländischen Wirtschaft.“ In der Praxis können die drei Projekte großen Einfluss auf die Dienstleistung von Portbase haben. Van der Wiel: „Von den beiden Mainports Rotterdam und Amsterdam aus wurden wir als Portbase entsandt, um bei diesen Entwicklungen mitzureden.“

Das Ministerium treibt eine vollständig digitalisierte Transportkette voran

Zeilemaker fährt fort: „Das PCS von Portbase ist ein integraler Bestandteil der Transportkette. Es ist auch Teil unserer „Koalition der Willigen“ für die Basis-Data-Infrastruktur. Gemeinsam mit den Mainports, Cargonaut und der Zollbehörde arbeitet man an der ersten Version dieser neuen Form des Datenaustauschs.“ Van der Wiel lobt die Zusammenarbeit mit IenW. „Die Gespräche verlaufen sehr reibungslos. Es gibt mindestens einmal alle vierzehn Tage ein Treffen. Doch auch zwischendurch wird der Kontakt gehalten. Das Ministerium versteht unsere Welt immer besser, und umgekehrt haben wir im Laufe der Jahre einen viel besseren Einblick bekommen, wie Gesetze und Vorschriften entstehen und welche sensiblen Aspekte dabei berührt werden.“

Gesprächspartner für die Zollbehörde

Ein anderer wichtiger Gesprächspartner für Portbase ist die niederländische Zollbehörde. „In einer Diskussionsgruppe sprechen wir zurzeit über ICS2, ein neues Zollsystem, um Entry Summary Declarations (ENS) über ein zentrales europäisches Portal statt direkt bei der niederländischen Zollbehörde einzureichen.“ In Verbindung mit dem neuen EMSWe kann das zu Verschiebungen bei Informationsflüssen führen, vermutet Van der Wiel. „Mit den Häfen, der Zollbehörde und IenW sprechen wir über die Umsetzung. Im Interesse unserer Community tragen wir dazu bei, dass diese Änderungen gut umgesetzt werden. Wir möchten die Auswirkungen auf Portbase möglichst klein halten. Die Häfen müssen weiter optimal funktionieren können.“

In Brüssel passiert es

Portbase trifft IenW und die Zollbehörde auch häufig in Brüssel. „Schließlich finden in der Europäischen Kommission die wichtigsten Entscheidungen statt“, sagt Van der Wiel. „Sobald über digitalen Informationsaustausch nachgedacht wird, möchten wir dabei sein.“ Er selbst tritt von Portbase aus als Vertreter der IPCSA (International Port Community Systems Association) auf. „Wir bringen ständig unser Fachwissen in der Europäischen Kommission ein.“ Häufig passiert dies gemeinsam mit anderen, wie z.B. von den Niederlanden aus mit dem IenW und der Zollbehörde. „IPCSA arbeitet aber auch häufig mit den europäischen Interessenvertretungen der Häfen (ESPO), Spediteure (CLECAT), Reedereien (ESCA und WSC), Schifffahrtsagenturen (ECASBA) und Terminals (FEPORT) zusammen. Um dafür zu sorgen, dass die Europäische Kommission immer gute Entscheidungen für die maritime Logistik trifft, ist Zusammenarbeit entscheidend.“

Sobald in Brüssel über digitalen Informationsaustausch nachgedacht wird, möchten wir dabei sein