Mehr tun für Straße, Binnenschifffahrt und Schiene

Gemeinsam mit möglichst vielen Partnern möchte Portbase den Hinterlandtransport von Containern in den kommenden Jahren strukturell verbessern. Über das umfangreiche Data-Fuel-Programm werden Schritt für Schritt konkrete Verbesserungen und Erneuerungen beim Informationsaustausch für die Straße, die Binnenschifffahrt und die Schiene durchgeführt.

Data Fuel stärkt die Hinterlandketten. Das Programm bietet Lösungen für die vielen Herausforderungen, vor denen die Inlandoperators in der täglichen Praxis stehen. Weltweit gestörte Fahrschemata, Spitzenbelastungen auf den Terminals etc. erhöhen die Notwendigkeit für Verbesserungen noch weiter. Das Bringen und Abholen von Containern zu planen, ist für Fuhrunternehmen sehr kompliziert geworden. Projektleiter Remmert Braat von Portbase vergleicht es mit dem Treffen eines beweglichen Ziels. Zugleich hat der Kunde im Hinterland immer höhere Ansprüche. Geänderte Gesetze und Vorschriften, ehrgeizige Klimaziele etc. stellen für den Hinterlandtransport zusätzliche Herausforderungen dar.

Mehr als neunzehn unterschiedliche Bildschirmseiten

Mit seiner zentralen, neutralen Rolle im Informationsaustausch bietet Portbase den Hinterlandtransporteuren in der Hafenlogistikkette zurzeit mit Hinterland Container Notification (HCN) einen Dienst für die Voranmeldung von Containern und Terminalbesuchen. Doch das reicht lange nicht, sagt Braat. „HCN deckt nur einen sehr kleinen Teil der Hinterlandkette ab. Dadurch erfährt ein Transportunternehmen nur einen geringen Mehrwert. Um planen zu können, muss er überall kleine Informationsbrocken zusammensuchen. Bei der Reederei, dem Kunden, der Abliefer-/Abholadresse, dem Terminal und so weiter. Das sind lauter Inseln, mit der Folge, dass sich Probleme anhäufen können. Jeder gibt sich alle Mühe, aber es ist alles andere als eine gut geölte Kette. TLN hat ausgerechnet, dass das Transportunternehmen für jeden Container mehr als neunzehn unterschiedliche Bildschirmseiten aufrufen muss. Sechzig Prozent seiner Zeit ist er mit der Verwaltung der Buchung beschäftigt. Das kostet nicht nur Zeit und somit Geld, sondern ist auch fehleranfällig. Wenn dort irgendetwas nicht stimmt, kann der Container nicht gebracht oder abgeholt werden.“

TLN hat ausgerechnet, dass das Transportunternehmen für jeden Container mehr als neunzehn unterschiedliche Bildschirmseiten aufrufen muss

Reibungsloser Informationsaustausch in der gesamten Kette

Für Portbase ist es deshalb ein logischer Schritt, um gemeinsam mit möglichst vielen Parteien an einem reibungslosen Informationsaustausch in der gesamten Hinterlandkette zu arbeiten. Innerhalb von Data Fuel passiert dies zu einem großen Teil im Projekt Container Dossier. Das Ziel ist, dass alle notwendigen Ketteninformationen für jeden, der dem zugestimmt hat, jederzeit sicher und zentral zugänglich sind. Das geht nicht von einem Tag auf den anderen, betont Braat. „Transparenz erfordert Vertrauen.“ In den nächsten Jahren werden dazu in dem Dienst HCN Schritt für Schritt Verbesserungen durchgeführt und Erweiterungen realisiert, die sich an den Wünschen auf dem Markt orientieren. Viele Informationen sind im Prinzip bereits innerhalb von Portbase verfügbar (über Vessel Notification, Import, Export etc.). Daten, die mit Zustimmung der Eigentümer effizient miteinander verknüpft werden können. „In einer idealen Welt möchte man jedoch den gesamten Ablauf mit der Buchung am Anfang und dem Proof of Delivery am Ende abgedeckt haben.“ Ein erster Testlauf, bei dem der Spediteur einen Transport ermächtigt (= sicher) und Ladungsdaten automatisch in HCN für ihn bereitgestellt und ergänzt werden, läuft bereits. „Jeder ist herzlich eingeladen, sich diesem Test anzuschließen. Wer mitmacht, spürt sofort den Unterschied. Man muss nichts mehr abtippen; Containerstatusmeldungen werden für die Kunden und die Inlandoperators automatisch sichtbar.“

In einer idealen Welt möchte man den gesamten Ablauf mit der Buchung am Anfang und dem Proof of Delivery am Ende abdecken

Andere Bestandteile Data Fuel

Andere große Projekte, die innerhalb von Data Fuel laufen, sind Nextlogic für die Binnenschifffahrt und das Wachstumsprogramm Schiene. Für die einlaufende Containerbinnenschifffahrt ist die Entwicklung der integralen Planung durch Nextlogic schon weit fortgeschritten. „Innerhalb von Portbase investieren wir von HCN aus im Moment viel Zeit in die Unterstützung der konkreten Implementierung.“ Das Wachstumsprogramm Schiene wird von der Hafenbehörde Rotterdam ausgearbeitet. Portbase tritt als Lieferant auf. „Es beginnt damit, dass über HCN eine Basis für die weitere Digitalisierung im Bahnsektor gelegt wird. Andere Parteien können davon ausgehend weitere Innovationen durchführen.“

Gemeinsam an die Arbeit

Data Fuel ist ein mehrjähriges Programm, in dem Portbase mit möglichst vielen Parteien auf das letztendliche Ziel hinarbeitet. Braat: „Veränderungen in der Kette kosten Zeit und sind kein Selbstläufer. Der Markt ist extrem zerstückelt. Sehr viele Informationen werden außerdem noch einfach per Mail ausgetauscht. Schritt für Schritt müssen wir den Unternehmen verdeutlichen, was Data Fuel ihnen an Einsparungen bringt, da weniger abgetippt werden muss, weniger Fehler passieren und eine bessere Planung in einer sichereren Umgebung möglich ist.“ Um dies zu erreichen, möchte Portbase zusammen mit der Hafenbehörde Rotterdam und Branchenorganisationen eine breit angelegte Kampagne für Data Fuel auflegen, ähnlich wie beim Brexit. „Wir müssen gemeinsam an die Arbeit!“

Schritt für Schritt müssen wir den Unternehmen verdeutlichen, was Data Fuel ihnen an Einsparungen bringt