Digitale Vorreiter geben Containerzügen Schwung

Der Rotterdamer Hafen will den Containertransport auf der Schiene kräftig wachsen lassen. Mit Data Fuel und Rail Connected laufen für dieses Ziel ehrgeizige Programme. Der Dienst Hinterland Container Notification Rail (HCN Rail) von Portbase spielt dabei eine entscheidende Rolle für die Beschleunigung und Verbesserung der Schienenverkehrskette. Neska Container Line mit ihrem Softwarelieferanten Yellowstar und Trimodal zusammen mit Pharox nutzen die neuen digitalen Möglichkeiten optimal per API-Verbindung.

API-Verbindung Fundament für neues Bahnkonzept

Das Eisenbahnverkehrsunternehmen Trimodal hat ein neues Konzept für den täglichen Punkt-zu-Punkt-Verkehr im Rotterdamer Hafen eingeführt. Mit einer API-Verbindung zu Hinterland Container Notification (HCN Rail) von Portbase als Basis können Kunden einfach online Container auf den Maasvlakte Shuttle buchen und diese Buchungen dann auch selbst verwalten.

Der Maasvlakte Shuttle verbindet nach einem festen Fahrplan das Rail Service Center (RSC) im Eemhaven mit den Deepsea-Terminals an der Westseite des Hafens. Mit wöchentlich acht Runden kann der Maasvlakte Shuttle jedes Jahr 50.000 LKW im Hafen von der Straße holen. „Der Zug fährt zu 99,7% pünktlich,“ so Don van Riel von Trimodal, der das Konzept entwickelt hat. Geholfen hat ihm dabei Joris Tenhagen von Pharox. Der Softwarelieferant hat für Trimodal eine Online-Buchungsplattform realisiert, die über eine API-Verbindung in Echtzeit mit HCN Rail kommuniziert. „Die Buchung ist genauso einfach wie ein Hotelzimmer zu reservieren“, erzählt Tenhagen.

In Echtzeit sichtbar und anpassbar
Van Riel: „Dank der API-Verbindung zu Portbase kann der Kunde bei jeder Buchung sofort den Status eines Containers einsehen. Ist der Status für das entsprechende Terminal in Ordnung oder muss man aktiv werden? Der Kunde ist selbst für die pünktliche Anlieferung der korrekten Daten verantwortlich, es sind seine Informationen. Das ist die Stärke des Konzepts. Wenn nicht alle Ampeln auf Grün stehen, dann kommt der Container nicht mit. Bis sechs Stunden vor der Abfahrt sind noch Stornierungen oder Umbuchungen möglich, bis zwei Stunden vor Abfahrt können Änderungen vorgenommen werden. Bei jedem Zug ist online sichtbar, wie viel Platz zur Verfügung steht. Wir haben feste Abfahrtszeiten, und für 20-Fuß- und 40-Fuß-Container gelten Standardpreise.“

Noch mehr Verbindungen
Dank der API-Verbindung zu Portbase kann Trimodal auf der Buchungsplattform auch Echtzeit-Informationen anzeigen, z.B. die Cargo-Opening- und Cargo-Closing-Zeiten der verschiedenen Deepsea-Terminals. Tenhagen: „Wir haben außerdem zusätzliche Verbindungen zum RSC, das nicht an Portbase angeschlossen ist und zum Transporteur LTE, der die Züge für Trimodal fährt, eingerichtet.“

Platz für alle
Van Riel ist vom Erfolg des Maasvlakte Shuttle überzeugt. Nach der Registrierung als Kunde kann ihn jeder nutzen: intermodale Unternehmen, Spediteure, Reedereien, Fuhrunternehmen etc. „Für Bahnverkehrsunternehmen kann es z.B. sehr vorteilhaft sein, nach dem RSC nicht noch mit ihrem eigenen Zug mit einer begrenzten Zahl von Containern weiter zur Maasvlakte zu fahren, wobei man häufig Verspätungen riskiert. Die Umlaufgeschwindigkeit ihrer Züge erhöht sich. Aber auch auf der Straße wird es mit den geplanten Bauarbeiten auf der A15, dem Bau der A24 und dem zunehmenden Verkehr im westlichen Hafengebiet immer zähflüssiger.“

Wechselwirkung mit Portbase
Eine API-Verbindung zu realisieren erfordert Energie und Aufmerksamkeit, schließt Tenhagen. „Da HCN Rail relativ neu war, kostete es mehr Zeit. Dadurch hat es länger gedauert als vorher geschätzt. Portbase hat jedoch gut mit uns mitgedacht, sodass es jetzt in dem neuen Konzept des Maasvlakte Shuttle auch funktioniert.“